„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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Di 15. Nov 2016
Jour fixe, mit Damen

Enthüllung einer Stele zum 1. Todestag von Karl-Heinz Theisen (Fotogalerie)

Am 15. November 2015 jährte sich der Tod des Gründers und langjährigen Vorsitzenden Karl-Heinz Theisen zum ersten Mal. Gemeinsam mit seiner Familie, Evelin Theisen sowie seinen Söhnen Andreas und Christian - beide mit ihren Partnerinnen - trafen sich Heine-Freunde, an seinem Grab, um seiner zu gedenken...........;............
………Als Vorsitzender des Heinrich Heine Kreis e.V. fand René Heinersdorff wieder einmal in einer kurzen, launigen Rede die treffenden Worte, um unseren Ehrenvorsitzenden (posthum) zu würdigen. Bürgermeister Günter Karen-Jungen übermittelte in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt - Thomas Geisel - die Grüße und die Anteilnahme der Stadt Düsseldorf. Danach segnete Pater Elias Füllenbach die zuvor enthüllte Grabstele und schloss mit einem Gebet. Die Klänge eines Saxophones umrahmten die kleine Feierstunde.

DIE STELE

In einem Vermächtnis hatte sich Karl-Heinz Theisen von unserem Freundeskreis für sein Grab eine Stele gewünscht, die am oberen Ende mit einem Relief abschließt, welches den Heine-Kopf darstellt. Aber auch die Größe und die zu verwendenden Materialen hatte er in seinem Vermächtnis niedergelegt: So sollte die Höhe 1,86 Meter betragen und der Marmor aus Carrara stammen. Letzteres musste dann im Hinblick auf die Lage des Grabes in Comblanchien geändert werden, einem französischen Kalkstein aus dem Burgund. Der Künstler Bert Gerresheim (siehe auch Kapitel „Heine in die Walhalla“) hatte sich sofort bereit erklärt, das gewünschte Relief zu gestalten und auch Karl-Heinz Schmäke - Kunstgießerei Schmäke (siehe auch Kapitel „Auszeichnungen“) - zögerte nicht, dieses Relief für die Grabstele in seiner Kunstgießerei in Bronze zu gießen. Beide haben viele Jahre gemeinsam mit dem Verstobenen eng zusammengearbeitet, woraus sich eine tiefe Freundschaft entwickelte, die auch noch nach dem Tode von Karl-Heinz Theisen weiterbesteht. Gemeinsam mit dem Bildhauer Gunnar Krabbe (siehe auch Kapitel „Heine in die Walhalla“) wurde die Grabstele mit dem Bronzerelief erstellt und konnte termingerecht am 1. Todestag enthüllt werden

PROF. KARL–HEINZ SCHMÄKE

Karl Heinz Schmäke (27.03.1944) ging von 1950 bis 1958 in die Matthias-Claudius-Schule in Düsseldorf und befand sich danach bis Herbst 1960 in der Lehre im väterlichen Betrieb. Bereits mit 16 Jahren wurde er Geselle im Handwerk des Metallformers und -gießers und bestand im April 1966 die Meisterprüfung. Nur zwei Jahre später übernahm er den väterlichen Betrieb, den sein Großvater bereits 1926 gegründet hatte. Dies zeigt, dass Karl-Heinz Schmäke nicht nur ein exzellent ausgebildeter Handwerker ist, sondern auch ein „nachhaltig" erfolgreicher Unternehmer, der einen über 90-jährigen Betrieb selber nunmehr fast 50 Jahre geleitet und geprägt hat.

 

In all diesen Jahren hat sich Karl-Heinz Schmäke nicht nur als Künstler, sondern als kunstschaffender unerlässlicher und kongenialer Partner der Künstler und damit als Ermöglicher von Kunst besonders hervorgetan. Es geht bei ihm um die Kunstwerke selber, also um die Erstellung von künstlerischen Arbeiten und den Entstehungsprozess der Kunst. Er ist quasi ein Kunstschaffender in des Wortes angemessener und bester Bedeutung. Dabei ist die gekonnte und werkgetreue Nachbearbeitung durch das Ziseleur-Handwerk in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler notwendig und besonders wichtig.

 

Die hohe Kunst des Gusshandwerks beinhaltet einen Umsetzungsprozess, bei dem der Künstler darauf vertrauen können muss, dass seine künstlerischen Absichten und Ideen aufgegriffen und in einer partnerschaftlichen Weise verwirklicht und damit zum Gesamtkunstwerk werden. Der Künstler verlässt sich auf diesen Partner, der ihm nicht nur einen Teil der Arbeit abnimmt, sondern Kenntnisse und Fähigkeiten einbringt, über die er selber nicht verfügt. Voraussetzungen hierfür sind: Große handwerkliche Kunst einerseits und erhebliches Einfühlungsvermögen in die künstlerische Arbeit, die Person des Künstlers und seine Intentionen anderseits.

 

Dass Karl-Heinz Schmäke in diesem Gefüge und in dieser Partnerschaft ein ganz Starker ist, d.h. ein hochqualifizierter und bedeutender Meister mit einem zu Recht ausgezeichneten Ruf und hervorragenden Arbeitsergebnissen, ist weit über die Grenzen von Düsseldorf hinaus bekannt. Die langjährige Zusammenarbeit mit Künstlern wie Tony Cragg, Per Kirkeby, Markus Lüpertz, A. R. Penck und Bert Gerresheim bestätigen dies. Jörg Immendorff hat es bis zu seinem Tode getan. Die bildhauerischen Arbeiten umfassen ein breites Spektrum von Klein- bis zu Großplastiken. Die Kunst, der Schmäke seine Kunst widmet, ist oft narrativ: Die Skulpturen erzählen Geschichten und wirken dadurch besonders intensiv. Der Betrachter kann sich auf das Gesehene einlassen, sein eigenes Wissen und seine Eindrücke mit dem verbinden, was die Werke ausstrahlen. So kann er in einen Dialog mit ihnen treten, den er jedes Mal wiederaufgreifen kann, wenn er vor diesen Skulpturen steht. Damit bleibt es nicht bei einmaligen Eindrücken.

 

Prof. Karl-Heinz Schmäke ist ein Mann, der in Düsseldorf lebt und arbeitet, von hier aus bedeutende Kunstwerke erstellt und sein Wissen und Können über diese Erstellung einerseits und durch seine Lehre anderseits der Kunst und den Künstlern - auch denen der nachkommenden Generation - zur Verfügung stellt.

 

Wir sind stolz darauf, ihn schon seit vielen Jahren als Mitglied des Freundeskreis Heinrich Heine (heute: Heinrich Heine Kreis e.V.) unter uns zu haben.

 

(Quellen: WIKIPEDIA und Laudatio von Prof. Dr. Peter M. Lynen anlässlich der Künstler-Preis-Verleihung der Düsseldorfer Jonges am 18.09.2007, die uns freundlicherweise von Frau Schmäke zur Verfügung gestellt wurde)

 

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