„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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AUSZEICHNUNGEN FÜR ZIVILCOURAGE

Um Persönlichkeiten auszuzeichnen, die durch ihr Handeln und Wirken für eine freie, offene und tolerante Gesellschaft eintreten, wurde vom Heine Kreis, der damals noch den Namen Freundeskreis Heinrich Heine trug, 2006 der Preis für Zivilcourage gestiftet. Bei der Preisverleihungen wird dem jeweiligen Preisträger eine von Jörg Immendorff gestaltete Bronzeskulptur überreicht, die zwei Hände darstellt, die ein Medaillon mit dem Porträt von Heinrich Heine umfassen.

Erster Preisträger war am 21.04.2006 der Schriftsteller, Humanist und Chronist des deutschen Bürgertums Prof. Dr. h.c. mult. Walter Kempowski, der für sein gesellschaftliches Engagement, seine Werke und seine kritischen Reden und Kommentare geehrt wurde. Die Laudatio hielt der Pfarrer und spätere Bundespräsident Joachim Gauck.


Es folgte am 28.09.2007 der Schriftsteller, Journalist und Regisseur Dr. h.c. Ralph Giordano. In ihrer Laudatio hob die Publizistin Prof. Lea Rosh sein gesellschafts- und sozialpolitisches Engagement hervor, seine Werke und seine kritischen Veröffentlichungen, Reden und Kommentare sowie seine Warnungen vor einem erstarkenden Rechtsextremismus.

Der katholische Theologe, Kirchenkritiker und langjährige Direktor des Instituts für Ökumenische und Interreligiöse Forschung in Tübingen Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Küng wurde am 28.11.2008 als interreligiöser Vordenker mit dem Preis für Zivilcourage geehrt. Der Laudator Rabbiner Walter Homolka, Rektor des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam, sprach von Küngs mutigem und intensivem Bemühen für eine Verständigung der unterschiedlichen Weltreligionen mit einem gemeinsamen, elementaren Ethos.

Für ihren engagierten und kämpferischen Einsatz gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus und für ihr Eintreten für das Existenzrecht des Staates Israel wurde am 20.11.2009 Iris Berben mit dem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet mit einer Laudatio des Juristen, Politikers, Publizisten und Fernsehmoderators Michel Friedmann.

Am 22.07.2011 erhielt die Journalistin Dr. Antonia Rados den Preis für ihre vorbildliche journalistische Arbeit und ihre couragierte Berichterstattung aus den Krisengebieten der Welt. In seiner Laudatio hob der frühere WDR-Intendant Dr. h.c. Fritz Pleitgen ihre große persönliche Zivilcourage hervor, mit der immer ihre Berichterstattung verbunden sei. Durch ihren außerordentlich mutigen Einsatz sei es ihr gelungen, im durch kriegerische Unruhen erschütterten Libyen ein Interview mit Muammar al-Gaddafi in seinem Wüstenzelt zu führen.

Der nächste Preisträger war der Innenpolitiker Wolfgang Bosbach, der am 21.08.2013 ausgezeichnet wurde, weil er die Öffentlichkeit immer ungeschminkt über die jeweilige politische Situation informiert und damit zum Verständnis der oft sehr komplizierten politischen Umstände beiträgt. Er sei ein kluger Kopf, ein mutiger Streiter und wie er für seine Überzeugungen eintrete, verdiene Respekt, erklärte der Laudator Armin Laschet, Landesvorsitzender der CDU.



Der bisher letzte Preisträger war der Musiker Peter Maffay, der am 06.09.2015 geehrt wurde, und zwar für seine zahlreichen Aktivitäten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz. Armin Laschet, der aufgrund einer engen persönlichen Beziehung zu dem Preisträger erneut Laudator war, berichtete von Maffays intensiver Unterstützung traumatisierter Kinder und von seinem Einsatz für Roma und für Projekte in seinem Geburtsland Rumänien.


'Der im April 2016 neu gegründete Heinrich Heine Kreis e.V. nahm diese Tradition wieder auf. Erster Preisträger ist der Kommunikationsdesigner, Buchautor und Karnevalswagen-Künstler Jacques Tilly. Er wurde am 28. März 2019 im Plenarsaal des Rathauses der Landeshauptstadt Düsseldorf mit dieser Auszeichnung geehrt. Laudatorin war Frau Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Leiterin des Heine-Instituts und mittlerweile Mitglied im Kuratorium des HHK. Jacques Tilly erhielt diese Auszeichnung für sein couragiertes Engagement gegen Intoleranz, Rassismus und die Demokratie gefährdenden Entwicklungen. Ein Bericht über den Festakt mit Fotos, Wortbeiträgen und einer Videoaufzeichnung der Veranstaltung findet sich unter TERMINE.


Die Gebrüder Dr. Vitali Klitschko und Dr. Wladimir Klitschko erhielten die mit € 25.000 dotierte Auszeichnung für Zivilcourage 2022 für ihr beherztes, couragiertes und unermüdliches Engagement in der Hauptstadt Kiew nach dem Überfall der Ukraine durch russische Streitkräfte. Der Schutz der Zivilbevölkerung gegen die ständig einschlagenden Raketen, die Beschaffung, Organisation und Verteilung von Lebensmitteln und Hilfsgütern, das Management des Gesundheitswesens, der Versorgungslogistik sowie die Bereitstellung von Schutzräumen nahmen den Oberbürgermeister von Kiew und seinen Bruder rund um die Uhr bei Gefährdung des eigenen Lebens in Anspruch. Dieses Heldentum in schweren Zeiten war auch ein leuchtendes Signal an die Bürger, den Mut nicht zu verlieren und mit Zuversicht an den Sieg gegen den Aggressor zu glauben. Die Auszeichnung nahm stellvertretend Iryna Shum, Generalskonsulin der Ukraine in Düsseldorf, im Rahmen eines Festaktes am. 25. Oktober 2022 im Maritim Hotel entgegen. Ein Bericht befindet sich unter TERMINE/RÜCKBLENDE:


Beschreibung der Bronze-Skulptur:

Zwei Hände umfassen ein Medaillon (Kokarde) mit einem Porträt von Heinrich Heine. Eine Kokarde ist ein ursprünglich kreisförmiges Abzeichen oder ein Aufnäher, meist militärischer oder politischer Bedeutung – auf Kleidern, an Uniformmützen, als Lackierung auf Flügeln von Militärflugzeugen. Spätere Formen waren Schleifen und Ovale.

Technische Daten:     Höhe  23 cm, Gewicht  3 kg

Material:                    Bronze, patiniert

Künstler:                   Prof. Jörg Immendorff

Herstellung:              Kunstgießerei Schmäke, Düsseldorf

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