„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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Mo 08. Jan 2024

Einsam bist Du sehr alleine – Erich Kästner und die Frauen

Heinrich Heine ist im WCD angekommen, am Nachmittag des 8. Januar 2024, dem Tag, an dem am Abend der erste Jour fixe des HHK im Vereinsjahr 2024 stattfand, worauf im Eingangsbereich der Schadow Arkaden zum WCD links neben den zur 4. Etage führenden Aufzügen das große HHK-Logo hinwies. Wer einen Blick in die mit bequemen Fauteuil ausgestatte Bibliothek des WCD gleich neben der Raucherlounge warf, konnte seine bekannte weiße Büste, dort von HF BJM aufgestellt, betrachten. Die Feuertaufe als neues Domizil des HHK hatte der WCD souverän mit exquisiter Küche, ausgewählten Weinen, professionellem Service und ansprechendem Ambiente bei der Adventsfeier 2023 mit Auszeichnung bestanden.

 

Der Abend, der von HF und Gästen gut besucht war, verlief in bester Atmosphäre im Stil einer Soiree. Nach einer Aufwärmphase, draußen herrschte für rheinische Verhältnisse „sibirische Kälte“, die dem Austausch in geselligem Beisammensein diente, wurde ein Menü gereicht. Nach Wahl wurden eine Feinschmecker-Currywurst mit Pommes frites oder der bekannte Cesar Salad aufgetischt.

 

Im Anschluss erfolgte die Begrüßung mit Neujahrswünschen von HF Dr. Andreas Turnsek, der sich kurz fasste, da er einer der vier Akteure der musikalischen Lesung „Einsam bist Du sehr alleine - Erich Kästner und die Frauen“ als Vortragender war, der auch das Konzept für dieses Format entwickelt hat. Mit von der Partie waren HF Stephanie-Marie Turnsek (Gesang), Gudrun Salger M.A. (Akkordeon) und Jessica Götz (Violine). Vorausgegangen waren die musikalischen Lesungen „Heinrich Heine und die Frauen“ sowie „Kurt Tucholsky und die Frauen“. Die dritte musikalische Lesung setzt den Fokus der Vita des den meisten nur als Kinderbuchautor bekannten Erich Kästner auf seine oft komplizierten Beziehungen zu Frauen, die, ob Amouren, Flirts oder längerfristige Bindungen, neben dem Zeitgeist vor allem auf den starken Einfluss seiner Mutter zurückzuführen sind, welche die polare Spannung zwischen Muttersöhnchen und charmanter Verführer aufspannen. „Seine“ Frauen finden sich auch als Protagonistinnen in vielen seiner Werke wieder, in denen er ihre Charaktere und Rollen literarisch in den Figuren widerspiegelt.

 

Die Vortragssequenzen mündeten stets in eine musikalische Darbietung von Liedern, von Frau Gudrun Salger vertonten Gedichten, die melodisch an den wehmutsvollen Stil von Moritaten und Gassenhauern dieser Epoche erinnerten. Stephanie-Marie Turnsek brillierte mit ihrer wohlklingenden, ausdrucksstarken dreioktavigen Stimme, das Akkordeon - so Unterzeichner – vermittelte quasi als Basso continuo die den vorgetragenen Reimen innewohnende Tristesse, die Violine verstärkte verzehrend die Wehmut und Schicksalshaftigkeit des Geschehens. Für diese musikalischen Einlagen spendete das Auditorium jeweils starke Zwischenapplaus mit Bravorufen.

 

Visualisiert wurde die musikalische Vorlesung als Zeitreise durch die Geschichte von Erich Kästner durch allerlei auf eine Leinwand projizierte, zum Kontext gehörende Vintage-Fotos mit Ablichtungen der Protagonisten, Szenebildern der Epoche sowie einer Audio-Einblendung zur Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten, wo der Name Erich Kästner als „entarteter“ Schriftsteller expressis verbis mit der typischen Kasernenhofstimme ausgerufen wird.

 

Den Schlussteil bildete natürlich das Lied „Einsam bis Du sehr alleine“, womit sich der Bogen schloss und den Titel der musikalischen Vorlesung nachgerade einlöste. Mit lang anhaltendem Beifall dankte ein begeistertes Publikum den vier Künstlern für dieses beeindruckende große Theater.

 

Da unser Fotograf leider verhindert war, hat uns HF Caro Kirchhoff dankenswerter Weise ihre Fotos für die Galerie 1 zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen weitere Fotos in Galerie 2, die HF BJM aufgenommen hat. In der Galerie 3 vermitteln Fotos von HF Stephanie-Marie Turnsek weitere Impressionen vom ersten Jour fixe 2024 des HHK-

 

Bitte vormerken: Am 6. März 2024 findet in gleicher Besetzung die Premiere der musikalischen Lesung "Ja. das Weib ist ein gefährliches Wesen - Schriftsteller und die Frauen" statt.

 

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(hb)

 

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