„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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Mo 04. Sep 2023

"Theater der Klänge" | Audio-Visuelle Präsentation mit Professor Jörg Udo Lensing

„Musik ist ein Genuss der Zukunft.“ Mit diesem Bonmot, einem Zitat von Joseph Beuys, eröffnete HF Dr. Andreas Turnsek den Jour fixe im Salon Mallorca des Maritim Hotel Düsseldorf und begrüßte die zahlreich erschienenen Heine-Freundinnen, Heine-Freunde und Gäste, die mit Spannung dem Genuss einer audiovisuellen Performance über das „Theater der Klänge“ entgegen sahen.

 

Dieses außergewöhnliche Projekt war im Herbst 2020 in der Zeit der Pandemie vom HHK mit einem Förderpreis im Rahmen des Fond Ad Artes Liberales bedacht worden, um einen Beitrag zur Existenzsicherung dieses Kulturgutes zu leisten, da staatliche Hilfsprogramme noch nicht aufgelegt waren. Als Dank für diese Unterstützung waren der Initiator und Mitbegründer des 1987 in Düsseldorf ins Leben gerufenen Musik- und Tanztheaters, Professor Jörg Lensing, Künstlerischer Leiter, Regisseur und Komponist, und Jacqueline Fischer, Choreografin, Tänzerin und Künstlerische Leiterin, zu Gast an diesem herrlichen Sommerabend, um dem Publikum Einblicke in das facettenreiche Schaffen dieses spezifischen, den Ideen und Inspirationen des Bauhaus sich verschreibenden Künstlertheaters zu eröffnen. Den kreativen Anspruch des „Theater der Klänge“ verdeutlicht ein Zitat von Professor Lensing. “Ziselierte Perfektionskunst war und ist für mich lebensfern. Gegen das Klischee des einsamen Genies, das zurückgezogen vom Leben ein unveränderliches Meisterwerk erschafft und seine Darbietung unbarmherzig überwacht, setze ich eine Form der kollektiven Kreation. Die Stücke des THEATERs DER KLÄNGE entstehen in einem intensiven Prozess mit dem Ensemble. Erst Rückkoppelungen, Ideen, Infragestellungen ermöglichen die künstlerische Qualität.”

 

Professor Lensing erzählte die Geschichte des „Theater der Klänge“, eine Spurensuche, die auch in die damalige DDR führte, von Gesprächen mit noch lebenden Zeitzeugen, Mitstreitern von Oskar Schlemmer, und präsentierte auf Folien die Dokumente und Fotos dieser Zeitreise. Werke der Bauhausbühne wurden vom Ensemble nach den Vorgaben von Bauhaus wieder ins Leben gerufen, re-inszeniert und zur Aufführung gebracht, wie „Das mechanische Ballett“, „Die mechanische Exzentrik“, „Das Triadische Ballett“, „Das Lackballett“, „Mensch und Kunstfigur im Kugeltheater“ sowie „Der Silberprinz“. Eingespielte Videosequenzen veranschaulichten eindrucksvoll die Virtuosität der generierten Klangräume und choreografische Brillanz dieser Ausdruckstanzform. In 34 Jahren wurden 29 Produktionen vor mehr als 100.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht. 2021 entstand der Bau des „Virtuellen totalen Theaters der Klänge“, das seit Oktober 2022 online besucht werden kann. Der Besucher kann das von Walter Gropius für Erwin Piscator entworfene, doch nie gebaute Theater online nach Herzenslust durchwandern. Es folgte 2022 „hoppla, wir spielen noch.“ 2023 steht im Zeichen von „Palimpsest“, der Wiederentdeckung des Volkstanz- und Musikerbes aus Westfalen und dem Rheinland, also „“West-Land-Tänze“. Geplant ist fürs nächste Jahr ein Projekt mit Heinrich Heines Werk „Das Buch Le Grand“, Heines vermeintliche Jugenderinnerungen, in denen ein französischer Tambourmajor eine, seine Rolle spielt, dem Heine auch ein Gedicht gewidmet hat. Der Vortrag von Professor Lensing mitsamt den Videosequenzen wurde mit heftigem Applaus bedacht.

 

Die Fotogalerie präsentiert Bildimpressionen von HF Stephanie Turnsek.

 

Um einen audiovisuellen Eindruck von den Kreationen zu gewinnen - drei Links zu Videos, die bei YouTube abrufbar sind.

 

https://www.youtube.com/watch?v=vFhbuVAW9Eg

 

https://www.youtube.com/watch?v=_iaAccRh8Q4

 

https://www.youtube.com/watch?v=GzlpY1aWiNM

 

Das "Virtuelle totale Theater der Klänge" kann unter nachstehendem Link besucht werden. Zuoberst der Trailer, weiter unten das Entree:

 

https://theaterderklaenge.de/

 

(hb)

 

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