Förderpreis an #tues mit Gründer und Initiator dieser Aktion Daniel–John Riedl

Es sei Unterzeichner erlaubt, anstelle eines Erlebnisprotokolls die persönliche Wahrnehmung des beeindruckenden Vortrags zu schildern, da er sich von den Prinzipien und Zielen von #TUES angesprochen und berührt gefühlt hat und noch fühlt: Daniel-John Riedl gründete 2016 den Verein DUS live e.V., der sich das Ziel „Verändere deine Stadt“ mit dem Slogan #TUES, die deutsche Entsprechung von „Do it“, gesetzt hat. Der Rheinländer kennt diesen Appell, statt über Missstände und Mängel zu maulen und zu meckern, die Faust in der Tasche zu ballen, selbst initiativ zu werden, um die Sache ins Lot zu bringen, „Nit quake, make“, so das Karnevalsmotto 2005. Leider verhallt dieser Appell zu oft, die Gründe sind vielfältig. DUS live hat sich der Aufgabe verschrieben, in einem Netzwerk die tragenden gesellschaftlichen Säulen Kirche, Kunst, Kultur, Wirtschaft, Politik und Soziales zu verbinden. Die im Netzwerk tätigen Agenten und Akteure fungieren als Signalgeber, um Menschen zu sozialem Engagement und persönlicher Übernahme von Verantwortung zu motivieren und zu inspirieren, auch weitere Menschen dafür zu begeistern und zu gewinnen.

Dieses persönliche Engagement, also #TUES, fußt auf drei Prinzipien: 1. Selbstwirksamkeit = „Sei selbst die Veränderung, von der du träumst.“  - 2. Nächstenliebe = „Lebe für mehr, als für dich selbst“. – 3. Bereitschaft = „Sei bereit, die Extrameile zu gehen.“

Change ist ja seit Jahren ein Markanzbegriff in Medien und Politik, bis jüngst zur „Zeitenwende“. Doch dieser Appell wird von den meisten Individuen kollektiviert, auf Organisationen und Institutionen delegiert, die es richten sollen. Man steht dahinter, ist indes bar jeglichen Einflusses. Also ein Beharrungsvermögen, weil man sich ohnmächtig glaubt. Dieses Ohnmachtsgefühl resultiert jedoch zumeist aus einem falschen Blickwinkel einer medial gesteuerten Aufmerksamkeit. TV, Internet und vor allem Social Media lenken unseren Informationskonsum marktschreierisch auf Ereignisse und Geschehen, die außerhalb unserer Möglichkeiten einer Einflussnahme liegen. Einflussraum nennt Daniel-John Riedl diese mediale Omnipräsenz von Dauerbeschallung und Bildberieselung an der Peripherie dieser Raumes, die uns unsere Ohnmacht spiegeln und den zentralen Blick auf Probleme und missliche Zustände blenden, die vor unserer Haustüre liegen, die wir also in Eigeninitiative mit der Hilfe von Mistreitern beheben können, falls wir die drei Prinzipien in uns reaktivieren, die in Grunde genommen Elemente unserer condition humaine, unserer anthropologischen Verfassung  sind. Jean-Jacques Rousseau lässt grüßen.

Mittlerweile sind etliche Projekte und Aktionen realisiert worden wie beispielsweise „Weihnachtenzuhause“ 2018 auf dem Marktplatz, eine Weihnachtsfeier für Menschen, deren Zuhause die Straße ist. Oder 2019 in den Elegant Elephant Studios in Düsseldorf-Lierenfeld das Kindermusikfestival  Elephant Rock“, die Projektwoche „Ich, Du, Wir - Mit Selbstvertrauen für Respekt und Toleranz” in der Gesamtschule Stettiner Straße in Düsseldorf-Garath sowie 2023 der „#TUESrun2023“ für die Lebenshilfe e.V.

Was man mit der „Extrameile“ bewirken kann, verdeutlicht eine kleine Rechenaufgabe aus der Rubrik Potenzrechnen. 1 ³⁶⁵ = 1, aber 1,01 ³⁶⁵ = 37. Interessant, was 0,01 an Potenzen freisetzt.

Persönlich, es sei erlaubt: Unterzeichner, Kriegsjahrgang 1944, hat diese Form von Engagement der Überlebenden in der Trümmerlandschaft Düsseldorf bis in die 50er Jahre erlebt. Es steckt also in uns.

Weitere Informationen unter

https://www.veraenderedeinestadt.com/

Stimmungsvolle Bilder von diesem Abend verdanken wir HF Rolf Purpar, der stets die Mittelpunkte des Geschehens in den Fokus nimmt.

(hb)