„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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Mi 22. Feb 2023

Matjesessen anschl. "Das MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln"

Den Abend des traditionellen Matjesessens des HHK im Steigerberger Parkhotel eröffnete HF Dr. Andreas Turnsek mit der Begrüßung der anwesenden HF und Gäste, er verwies mit einem Zitat des Schelm von Bergen "Im Schloss zu Düsseldorf am Rhein, Wird Mummenschanz gehalten .." auf den karnevalsaffinen Heinrich Heine, der in einer langen Brauchtumsgeschichte stand, die bereits 1360 urkundlich erwähnt ist, und stellte sodann den Referenten des Abends, Herrn Dr. Thomas Otten vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit Sitz in Köln vor.

 

Am 15. Mai 2027 soll es endlich feierlich eröffnet werden, das MiQua auf der zentralen Museumsmeile Kölns, nahe dem Walraf-Richartz-Museum gelegen. MiQua, eine Abkürzung des Formats AStA oder BAföG, steht für Museum im Quartier. Dr. Thomas Otten gab uns Auskunft über dieses außergewöhnliche museale Vorzeigeprojekt. Mit zahlreichen Folien machte er uns mit der Entstehungsgeschichte, dem aktuellen Entwicklungsstand der Bauarbeiten, den Intentionen und den Highlights des 6.000 m² Standfläche umfassenden Museumneubaus vertraut. Zahlreiche Ansichten der Innen- und Außengestaltung vermittelten eine kontrete Anmutung über das fertiggestellte Gebäude.

 

Bereits 1950 begannen im schwer bombengeschädigten Köln erste Ausgrabungen am Ratshausplatz vor dem zerstörten Rathaus. Dabei wurden die Grundmauern eines römischen Praetoriums aufgefunden, später wurden weitere archäologische Funde entdeckt und freigelegt. das jüdische Viertel inmitten des mittelalterlichen Kölns nebst einer Synagoge aus dem 11. Jahrhundert, einem Ritualbad, Wohnhäusern und Gemeindegebäuden. In wechselvoller Geschichte mit dem üblichen Pro und Contra konnte sich indes trotz aller Querelen und Vorbehalte der Plan durchsetzen, diese - dank ihres gut erhaltenen, sprich präsentablen Zustands und wegen der beeindruckenden Vielfalt - geborgenen historischen Preziosen der Nachwelt in einem eigenen Museum sichtbar zu machen. Dazu lädt den Besucher ein 600 Meter langer unterirdischer Rundgang ein. Die Geschichte der Kölner Juden wird im oberirdischen Teil des Museums dauerausgestellt. Für Bau und Betrieb des MiQua zeichnen in Kooperation die Stand Köln und der LVR. Der informative und mit vielen Bildern illustrierte Vortrag von Herrn Dr. Thomas Otten fand kräftigen Beifall aus dem Auditorium und regte zu vielen Fragen an. Als Dankesgeste empfing er ein Buch aus der Reihe der Düsseldorf-Publikationen von HF Dr.-Ing. Edmund Spohr.

 

(Auch in Düsseldorf konnte bei Tiefbauarbeiten Stadtgeschichte entdeckt werden. Beispielsweise Reste der Zitadelle, die heute am Alten Hafen besichtigt werden können. Doch die letzte Hoffnung auf Römerfunde rechtsrheinisch wurde in der Baugrube für die tiefzulegende Rheinuferstraße begraben. Düsseldorf ist schön, Köln ist aber älter.)

 

Empfehlendswert ist die Lektüre der bebilderten Publikation von Herrn Dr. Thomas Otten und Frau Dr. Christiane Twiehaus.

 

Impressionen vom Abend vermitteln die Fotos von HF Rolf Purpar, der mit seiner Kamera schöne Augenblicke festgehalten hat

 

(hb)

 

Otten-Twiehaus_MiQua-Konzept2018_WEB.pdf

 

 

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