„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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Mo 06. Feb 2023

Lesung mit Wulf Mämpel – ich schreibe, also bin ich

Eingangs begrüßte HF Dr. Andreas Turnsek die anwesenden HF und zahlreich erschienenen Gäste zum ersten Jour fixe des Vereinsjahres 2023 des HHK. Die Parlamentsbestuhlung im Festsaal Peter von Cornelius im Steigenberger Parkhotel war dem Anlass geschuldet, dass der Referent des Abends, Herr Wulf Mämpel - Journalist, Schriftsteller und Moderator - für eine Lesung gewonnen werden konnte, den er herzlich im HHK willkommen hieß. Nach seinen Neujahrsgrüßen kam er auf die kommenden Veranstaltungen zu sprechen, das traditionelle Matjesessen am Aschermittwoch, 22. Februar 2023, sowie den Geburtstagsempfang von HF Bernd j. Meloch am 11. März 2023 im Maritim Hotel Düsseldorf anlässlich der Vollendung des achtzigsten Lebensjahres von BJM. In der Planung befinde sich bereits eine weitere Auflage des HHK-Kompositionspreises in Zusammenarbeit mit der Robert Schumann Hochschule. Zuletzt berichtete er über das Masterprojekt der jüngsten HF Olivia Fuchs, den "Heinrich Heine Pop-Up-Salon", stellte kurz die Intention und Ausrichtung dieses mobilen Ansprachekonzepts vor, für das die MA Olivia Fuchs im Fach Exhibition Design an der FH Düsseldorf die Note 1,0 erhalten hatte. Nach seiner Einleitung bat er Herrn Wulf Mämpel um seinen Vortrag.

 

 

Zur Person: Wulf Mämpel wurde mit dem Verdienst-Orden und dem Verdienst-Kreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Den Verdienst-Orden "Pro ecclesia et pontefice" des Papstes von Rom erhielt er für seine Verdienste als "Moderator der Kulturen". Mit der Goldenen Ehrenplakette der Stadt Essen wurde er für sein kulturelles Engagement geehrt. 

 

Wulf Mämpel, Journalist aus der "Bleizeit" der großen Tageszeitungen, war vierzig Jahre als Redakteur bei der WAZ engagiert, leitete dreiunddreißig Jahre die Lokalredaktion. Mit berechtigtem Heimatstolz wies er auf die kulturelle Bedeutung von Essen hin und machte dies am Aalto Theater, Musiktheater und Philharmonie Essen, am Folkwang Museum, an der Zeche Zollverein u.a. fest. Dass die Ruhrmetropole Essen, die meist mit dem Namen Krupp in Verbindung gebracht wird, zur Europäischen Kulturhauptstadt 2010 avancierte, ist Ausdruck dieser kulturellen Dignität und ein Wahrzeichen des Wandels, den der Ruhrpott, Herz der europäischen Montanindustrie, mit 5,5 Mio. Einwohnern in 35 Städeten durchleben musste. Ein Alleinstellungsmerkmal von Essen ist auch die historische Einzigartigkeit, dass diese Stadt durch das segensreiche Wirken der Äbtissinnen des 850 gegründeten Frauenstifts geprägt wurde, das letztendlich mit der Ernennung des Bistums Essen durch Papst Pius XII. 1958 gekrönt wurde. Diese Damen von blauem Geblüt, darunter aus dem Hause der Ottonen Mathilde II., Enkelin des Kaisers Otto I., sowie Sophia und Theophanu aus der Linie der Luidolfinger, trugen in der Blütezeit des 11. Jhdts. die bedeutenden Kunstschätze des Essener Domschatzes zusammen und mehrten den Reichtum und Einfluss des Stiftes. Bevor Wulf Mämpel seine zweite Passion, das Schreiben historischer Romane, dem Auditorium vorstellte, berichtete er noch vom Zeitgeist und kollegialem Miteinander in den Redaktionen der analogen Zeitungswelt.

 

Zehn historische Romane hat er verfasst, die im Titel allesamt mit dem Personalpronomen "Ich" beginnen. Keine Manier, aber das Signal an den Leser, dass in diesen Romanen die Heldinnen und Helden zu Wort kommen, nicht lediglich beschrieben werden. Diese schriftstellerische Methode bietet allererst die Chance, der historischen Persönlichkeit näher zu kommen, ihr Denken und Handeln besser zu verstehen, ihre Seelenlage deutlicher zu erkennen, den täglichen Kampf mit den widrigen Umständen und ständigen Herausforderungen klarer zu begreifen. Dies setzt natürlich eine großangelegte Recherche voraus, um dieses "Ich spreche aus der Vergangenheit zu euch Jetztzeit-Menschen" authentisch und mithin glaubwürdig zu leisten. Herodot und Tacitus haben ihre Ansichten aufgeschrieben, Jakob Burckhardt und Theodor Mommsen die Fakten präsentiert. Geschichten im großen Buch der Geschichte. Im Anschluss trug er Passagen aus "Ich, Eleonore" und "Ich, Elisabeth" vor. Für seine Lesung erhielt er lang anhaltenden Applaus.

 

(hb)

 

 

Die Fotos von HF Stephanie Turnsek bieten Eindrücke von dieser Veranstaltung

 

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