„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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So 21. Aug 2022

MONET – Rebell und Genie • Größte immersive Ausstellung im VISIODROM in Wuppertal

Der Gaskessel an der Mohrenstraße in Oberbarmen steht mit seinen 66 Metern Höhe als eines der mustergültigen Exponate von Industriedenkmälern, die statt Abriss eine neue Bestimmung erfahren haben. Hier war es eine Initiative von Bürgern, die "ihr" Wahrzeichen als sichtbare Wahrung einer Epoche der Nachkriegszeit und des Wiederaufbaus behalten wollten. Mit Erfolg. Gebaut wurde dieser riesige Behälter aus dünnwandigem Stahl für die Speicherung des damals noch in Kokereien gewonnenen Leuchtgases, um genügend Abnahmekapazitäten für den am Abend steigenden Gasbedarf vorzuhalten. Mit rund 60.000 m³ Gas wurde der Kessel erstmals im Februar 1952 befüllt. Doch mit dem Wechsel auf das durch Pipelines beförderte Erdgas war sein Schicksal besiegelt. Er wurde 1997 vom Netz genommen. Denkmalgeschützt 1998, wurde der Gasometer erst 2016 aus dem Dornröschenschlaf wach geküsst. Der Prinz war ein Wuppertaler Architektenstudio, das nach aufwändigen Umbauten den Gaskessel zum Visiodrom transformierte, nummehr ein Anziehungspunkt und beliebter Treffpunkt für Menschen aus nah und fern.

 

Dies und weitere Details aus der Geschichte des Veteranen erfuhr die vierzehnköpfige Delegation des HHK am Sonntag, 21. August 2022, bei bestem Ausflugswetter ab halb zwölf aus dem Munde von Jenny. Sie führte die Gäste durch das imposante Innenleben dieser Denkmal- und Kulturstätte, die derzeit die Ausstellung "Monet - Rebell und Genie" unter ihrem hohen Dach beherbergt. Doch vor der Zeitreise durch den Impressionismus vermittelte sie ihren Besuchern - sie standen und bewegten sich auf der vormaligen Druckscheibe, dem Kernstück des Gaskessels - mit Exponaten und Video reichliche Informationen über den ursprünglichen Zweck und die Baugeschichte des Gasometers sowie über die vielfältigen baulichen Maßnahmen zur Schaffung eines Beton-Innenbaus nebst Ausgestaltung der Außentreppe und des Dachbereichs zum Skywalk. Sodann folgte der buchstäbliche Rundgang durch die Monet-Ausstellung, der die Lebens-und Wirkungsgeschichte des Malers auf einer Zeitachse in vielen Repro-Exponaten und mit Infotafeln darstellte. Auf einer höher gelegenden Etage fand die fantastische Lichtshow "Monet" als Multi-Media-Spektakel statt. Fast 240 seiner Bilder werden dort auf 6.500 m² Leinwand mit 33 Highend-Beamern in 360-Bogengrad projiziert. Beeindruckend und einmalig. Mit dem Lift ging es anschließend on top zum Skywalk, wo ein analoger Panoramablick auf und über Oberbarmen in Echtzeit den Aufstieg belohnte.

 

Nach diesen vielen und vielschichtigen Eindrücken sowie einer Menge an geleisteter Fußarbeit winkte zum Ausklang ein geselliges Zusammensein im Restaurant Aposto bei mediterraner Küche und Getränken a la gusto. Abschied bis zum nächsten Wiedersehen im Steigenberger. Gut neuntausend Schritte frohlockte am Abend mein Health Mate. Nun ja, bei angenehmer Hin- und Rückreise mit heimischer U-Bahn und RE13 bzw. RE4 war das zu erwarten.

 

HF Bernd J. Meloch haben wir diese Exkursion zu verdanken, da er gerne mal ab und dann HF ausschwärmen lässt, um den Horizont Düsseldorfer Monokultur zu überschreiten. Wie zum Beispiel die Ausflüge zur Essener Synagoge nebst Heinersdorff-Theater im Essener Rathaus, Domschatz und Domkonzert im Essener Münster, Zeche Zollverein, Folkwang-Museum jüngst. Andere geplante Fernreisen, beispielsweise Bergbaumuseum in Bochum, fielen leider der Pandemie zum Opfer.

 

Fotos 2 bis 9 von HF Alexander Nieburg, Foto 1 von (hb). Protokoll des Eröffnungstages des Gasometers am 8. November 1951 bei Kartoffelbrei und Sauerkraut an Kasseler Rippenspeer mit Wicküler Pils.

 

(hb)

 

GASO_1.jpg

 

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