Das Motiv erinnerte an die Botschaft von Lessing in seinem „Nathan, der Weise“, das christliche Glaubensbekenntnis mit dem jüdischen Glauben und dem muslimischen Glauben zu versöhnen und zu verbrüdern. Diese Konversion zu einer Fraternité, die eine Egalité als conditio sine qua non von Liberté erst schafft, entspricht dem Geiste Heinrich Heines, der diese Parole bis in die Matrazengruft aufrecht erhielt. So schrieb er an Hector Berlioz: „ Sie werden angenehm überrascht sein zu sehen, wie sehr meine Lähmung seitdem fortgeschritten ist; Sie machen sich keine Vorstellung von dieser abscheulichen Angelegenheit. Seit 2 Monaten bin ich dem Tode nahe. - Adieu - Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ohne Musik, - Henri Heine“.
Initiator dieses öffentlichkeitswirksamen Zeugnisses von Toleranz war die Jüdische Gemeinde Düsseldorf. Die katholische und die evangelische Kirche sowie der Kreis der Düsseldorfer Muslime schlossen sich zu dieser einmaligen Geste an.
Die Kostüme verkörperten die je eigenen Botschaften von Toleranz. So trat beispielsweise Heine-Freund Michael Szentei-Heise, der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde, als Nikolaus auf, der in Kleinasien zur Welt kam. Torsten Nölting, Geschäftsführer der Diakonie, trug das Gewand des Zimmermanns. Dr. Andreas Turnsek, Vorsitzender des Heinrich Heine Kreis e.V., hatte sich mit einem Indianerkostüm geschmückt, um die indigenen Völker zu repräsentieren, die immer noch um Tolerierung kämpfen müssen, obwohl ihre Religion von Manitu, der Weltenseele, von tiefer Toleranz geprägt ist.
Das Gruppenfoto zeigt (v.l.n.r.): Heine-Freund Walter Schuhen, Brauchtumsmanager der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, stellv. Bundesvorsitzende der FDP, Heine-Freund Michael Szentei-Heise, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, und Dr. Andreas Turnsek, Vorsitzender des Heinrich Heine Kreis e.V.