„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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Sa 10. Mär 2018
Ausstellung vom 20.03. bis 29.07.2018 im Stadtmuseum Düsseldorf

Der Kunstgießer von Düsseldorf

Die Geschichte der Kunstgießerei Schmäke präsentiert das Stadtmuseum in einer Ausstelung vom 20. März bis 29. Juli 2018. Ein gemeinsamer Besuch für Mitglieder des Heinrich Heine Kreis e.V. mit ihren Damen ist für Mitte April bzw. Mitte Mai in Vorbereitung. Heine-Freund Prof. Karl-Heinz Schmäke führt den Betrieb nun bereits in der dritten Generation.
"Großvater Gustav war Berliner und kam Anfang der zwanziger Jahre nach Oberkassel, arbeitete in der Düsseldorfer Bronzegießerei und machte sich 1927 selbsständig........

1956 verlagerte Vater Herbert den Betrieb schließlich nach Oberbilk. Heute ist mit Kirsten und Stephan Schmäke die vierte Generation in der Geschäftsführung des Familienunternehmens aktiv, und mit dem 18-jährigen Dominik, der gerade die Lehre zum Metall- und Glockengießer macht, ist die Zukunft vorgezeichnet. Der 73-jährige hat zwei Töchter und fünf Enkel, alle heißen Schmäke, was ihn als "Pater familias" sichtlich zufrieden macht. Die Produktionen der Familie stehen überall in der Welt.
Am 20. März 2018  startet eine Ausstellung über die Kunstgießerei im Stadtmuseum. Teile aus Archiv und Bibliothek werden bis Ende Juni zu sehen sein. 200 Exponate, darunter eine Fertigungsstraße, Skulpturen und sonstige Arbeiten, aber auch in Fertigstellung begriffene Kunstwerke. Vieles davon zum Anfassen, was Museumschefin Susanne Anna ziemlich glücklich macht. Sie hat mit ihren Mitarbeitern im Betrieb Foto- und Aktenberge gesichtet, konnte vieles mitnehmen, recherchierte aber auch in mehreren Archiven. "Wir lassen nichts aus", sagt Anna, "auch die NS-Zeit nicht". Nicht gerade das Lieblingsthema des Inhabers, aber er hat nichts gegen diese Behandlung. Denn natürlich hatten mit dieser Periode auch die Schmäkes zu tun. Bilder vom Vater in Wehrmachtsuniform finden sich in der Fotokiste, auch habe die Kunstgießerei ihre Arbeit im Nationalsozialismus weitergemacht. "Dass da auch mal ein Hitlerkopf bei war, kann ich nicht ausschließen."
Der junge Karl-Heinz hatte Ende der fünfziger Jahre eine Begegnung mit Arno Breker, der einer von Hitlers Lieblingskünstlern war und sich nach dem Krieg in Düsseldorf niederließ. Unter anderem entstand Brekers berühmter Dali-Kopf bei Schmäke. "Breker war sehr anspruchsvoll, hat aber viel mit uns gesprochen, erklärt und Leistung anerkannt." Er habe viel von ihm gelernt und lasse nichts auf ihn kommen. 

(Quelle: Auszug aus RP vom 10.03.2018 / von Jens Ruhnau)
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