„JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE,
UND DURCH DIE LÖSUNG DERSELBEN RÜCKT DIE MENSCHHEIT WEITER.“

HEINRICH HEINE

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Do 16. Nov 2023
Andragogische Parabel

AUS DER SCHMOLLECKE ANSTANDSWIDRIG AN DIE GROSSE GLOCKE

Kommentar eines betroffenen Heine-Freunds auf dieses Attentat zweier Heine-Freunde am Heine-Kreis 

Aus der Schmollecke anstandswidrig an die große Glocke

 

Eine andragogische Parabel für Viertklässler

 

Stellt Euch vor, Ihr mögt Euren Verein nicht mehr. Ihr glaubt, er hat Euren Einsatz nicht richtig gewürdigt. Also sagt Ihr das dem Verein klipp und klar. Es gibt ein klärendes Gespräch, offene Ohren hören Euch zu. Sehr wahrscheinlich lässt sich Euer Anliegen aus der Welt schaffen. Ihr vertragt Euch wieder, Ende gut, alles gut. Oder aber, Euer Kummer bleibt und Ihr beschließt, den Verein zu verlassen. Trennungen, die geräuschlos über die Bühne gehen, sind im Leben nicht selten.

 

Es geht aber auch anders. Ihr nistet Euch in einer Schmollecke ein und pflegt Euren Groll. Ihr schweigt eisern und eisig, besucht den Verein nicht mehr. Eine lange Zeit vergeht. Plötzlich tritt ein Ereignis ein, auf das Euer Verein Eurer Meinung nach nicht reagiert hat. Eure Empörung über diese vermeintliche Unterlassung schäumt über. Wie können die nur! Ihr meldet Euch aber nicht dazu bei Eurem Verein. Nein, es kommt wie gerufen, endlich ist der Zeitpunkt zur Abrechnung mit dem Verein da. Mit Eurem Kummer über den Verein hat die Sache nichts zu tun. Egal. Wild entschlossen kündigt Ihr dem Verein schriftlich, werft ihm völliges Versagen in dieser Sache vor und zieht ihn in den Dreck. Zeitgleich schickt Ihr Eure Kündigung an die Presse, die auf solche Skandalgeschichten lauert und Eure Kündigung abdruckt. Damit habt ihr gerechnet.

 

Auf dem erstgenannten Weg habt Ihr nach den Prinzipien der Fairness, Offenheit und Loyalität Eurem Verein gegenüber gehandelt, auch im Falle einer Trennung.

 

Auf dem zweitgenannten Weg habt Ihr Eurer Lust auf Rache freien Lauf gelassen, den Verein wegen einer vermeintlichen Fehlleistung öffentlich beschimpft, um mit boshafter Absicht das Ansehen des Vereins zu schädigen. In diese Schmutzkampagne habt geschickt Ihr Euren Groll auf den Verein eingepackt. Euer Vorwurf an den Verein war lediglich Anlass, Euch mal deftig in aller Öffentlichkeit auszukotzen.

 

Und die Moral von der Geschicht? Hinterrücks habt Ihr dem Verein großen Schaden zugefügt, wart Ihr doch lange Zeit dort gut angesehen und aufgehoben. Doch in Eurem Wahn habt Ihr Euch auch selbst beim Nachtreten ein Bein gestellt, seid in den eigen Dreck gefallen, habt als verblendete Attentäter Eurem guten Ruf einen riesigen Schaden zugefügt. Eure Ehre ist dahin. Ihr habt Euch selbst ohne Not zu Fall gebracht. Nestbeschmutzer nennt der Volksmund solche Menschen.

 

(hb)

 

 

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